Theater & Schule 2021/22

Eine theatrale Entschlüsselung von Streitgesprächen anhand von klassischen und zeitgenössischen Texten

Ausgehend von der Tatsache, dass in einem guten Dialog immer beide Seiten recht haben, und dass das ein spannendes Streitgespräch ausmacht, widmen wir uns in diesem Workshop dem theatralen Erforschen der Denksysteme der jeweiligen KonfliktpartnerInnen. Beide Teile sollen überzeugen, beide haben in ihrem Denksystem recht. Das ist die Herausforderung: die Vorstellungskraft, das Fühlen und das Denken für die Figur einzusetzen. Je weiter die darzustellende Figur von der eigenen Person entfernt ist, umso schwieriger wird es sein Ängste und Nöte zu begreifen. Aber genau da setzt der Workshop an, da wo es spannend und schwierig wird das eigene Denksystem zu verlassen. Eine unerlässliche Fähigkeit, wenn man wachsen will.

An literarischen Beispielen wird diese Streitkultur erprobt. Mit den literarischen Vorlagen wird frei umgegangen, es wird kein „Auswendiglernen“ angestrebt. Durch die Darstellung werden Beweggründe erfasst, verborgene Motive entdeckt und Befindlichkeiten erkannt werden. Verwendet werden Textfragmente. Die literarischen Vorlagen werden gemeinsam mit Lehrerin und den SchülerInnen vorab ausgewählt. Das kann sich von Shakespeare, Schiller, Ibsen, im Bereich der Klassik bis hin zu Dea Loher, Rebekka Kricheldorf im zeitgenössischen Bereich erstrecken, können aber auch Streitgespräche aus Film oder Fernsehen sein.

In der Arbeit geht es nicht nur um das intellektuelle Durchdringen des Textes, sondern auch um das Erkunden der darunterliegenden emotionalen Beweggründe.

Infos: kathrin.kukelka-lebisch@drachengasse.at

TeilnehmerInnen: 25 SchülerInnen
Pädagogin: Mag. Ulrike Nedoma
Künstlerische Leitung: Karin Koller
Projektorganisation: Kathrin Kukelka-Lebisch

Infos: kathrin.kukelka-lebisch@drachengasse.at