Regime der Auster

  • Stückentwicklung von YZMA
  • Theater Drachengasse
  • 15. Jänner – 10. Februar 2018
    Di-Sa um 20 Uhr






















I want the good life
But I don’t want an easy ride
What I want is to work for it
Feel the blood and sweat on my fingertips
That’s what I want for me

Madonna

Alle wollen belohnt werden! Außerdem einen Hund und Erbschaft. Für die Vergnügung bitte Kaffee und Schaumwein. Vor allem aber Bier. Wer leistet, verdient. Geben heißt Kriegen. Und im Krieg um die Verteilung ist der Verlierer selber schuld. Denn im organisierten Staat ist alles so eingerichtet, dass Gerechtigkeit herrscht. Immerhin: Wer will, der kann. Oder wer kann, der will?

Professionelle Profitmacher treffen Hinterzieher im Hinterzimmer. In der Ecke drei Abgehängte. Und dann ist da noch Otto und stellt soziale Fragen. Und Hans, der glücklich ist, auch wenn er ein bisschen mehr leistet und sie ein bisschen mehr zahlt. Die Auster aber schweigt beharrlich. Sie hat nichts zu geben. Unbeugsam liegt sie da und schaut streng.

In Regime der Auster beschäftigt sich YZMA mit Verteilungsgerechtigkeit und Steuerpolitik. Steuern finanzieren nicht nur einen Staat, sie regeln auch die Wunschökonomie einer Gesellschaft. Wie aber lassen sich Bedürfnisse in Zahlen ausdrücken? Wie Leistung in Formeln aufwiegen?

Im Gespräch mit Steuerberater*innen, Finanzexpert*innen und radikalen Kapitalismuskritiker*innen entsteht ein fragmentarischer Theaterabend, der ein trockenes Thema mit Schampus begießt.

Regie: Milena Michalek
Produktion & Live Kamera: Karl Börner
Dramaturgie: Patrick Rothkegel
Ausstattung: Elisabeth Weiß
Text: Ensemble
Es spielen: Florian Haslinger, Felician Hohnloser, Johanna Wolff

Trailer zum Stück
https://vimeo.com/253974450

Rechte bei YZMA

yzma.org

"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! (wurm, 16.1.2018) Bis 10. 2. Theater Drachengasse - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner"Regime der Auster": Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner Michael Wurmitzer16. Jänner 2018, 14:51 posten Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs. Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul. Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei. Liebe und Ausschlag Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür! Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös. Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz! (wurm, 16.1.2018) Bis 10. 2. Theater Drachengasse - derstandard.at/2000072388860/Regime-der-Auster-Mit-Verbalkanonen-gegen-Steuerschoner

Geschäft geschafft

Wiener Theaterkollektiv Yzma bringt das Thema Steuern auf die Bühne: hoher Unterhaltungswert.

"Wir wollten ein Stück über Steuern machen", sagt Florian Haslinger. "Das stellten wir uns lustig vor." Die Schauspieler Haslinger und Johanna Wolf, Regisseurin Milena Michalek und Produzent Karl Börner bilden das Kernteam des Theaterkollektivs Yzma. Steuern? Bei dem Thema kommt eher Unbehagen auf: Die einen zahlen immer zu viel, die anderen viel zu wenig. Ein Sujet also, das Unmut, Ärger, Irritation auszulösen vermag, für Yzma ist das geradezu idealer Bühnenstoff.

In ihrer jüngsten Theaterarbeit "Regime der Auster", das nun im Theater Drachengasse uraufgeführt wurde, umkreist das Kollektiv gewitzt das strittige Sujet. Um realpolitische Steuerdiskussionen, um Vor- und Nachteile von Spitzensteuersätzen geht es in der knapp 90-minütigen Aufführung freilich überhaupt nicht. Vielmehr legen die drei Akteure den Aberwitz eines überhitzten Kapitalismus offen.

Alles Fragment

Im Prolog betreten die Schauspieler Florian Haslinger, Felician Hohnloser und Johanna Wolff die weiß getünchte Bühne mit bodenlangen weißen Gewändern und zotteligen Langhaarperücken. Sie tauschen Hafer und Germ, bezahlen dafür absurde Fantasiepreise. Kosten und Waren rauschen hier vollkommen sinn- und zweckfrei über die Bühne. Hauptsache: "Geschäft geschafft", wie es an einer Stelle im Stück heißt.

"Regime der Auster" hat keine nacherzählbare Handlung und keine klar umrissenen Figuren. In einigen Szenen lieben und triezen einander Alice Nietzsche, die schillernde Transgender-Figur Christiane und ein Freiherr, der mit Gehrock und Gehstock wie aus dem 19. Jahrhundert wirkt. Im Grunde geht es aber um szenische Assoziationen rund um Verteilungsgerechtigkeit. Erarbeitet wurde die postdramatische Spielvorlage im Kollektiv.

"Alles beginnt mit Recherche", so Johanna Wolff. Dabei werden Texte querfeldein gelesen, Filme gesichtet, das Material diskutiert. "Das Spektrum reicht von Nietzsche bis zu Disney", ergänzt Haslinger. Für "Regime der Auster" traf sich die Truppe auch mit Steuerberatern und Finanzexperten. Auf Basis der Studien wird - nächste Etappe auf dem Weg zum Stück - improvisiert. Die szenischen Gehversuche werden aufgenommen und transkribiert. "Jeder Versprecher, jedes Äh, jede Pause wird mitaufgezeichnet. Auch das Imperfekte fließt in die Textgenese ein", so Wolff. Aus diesen Textkonvoluten schälen Regisseurin Milena Michalek, Karl Börner und im Fall von "Regime der Auster" auch Dramaturg Patrick Rothkegel die Stückfassung heraus, entwickeln Handlungsbögen und Szenen.

Yzma, benannt nach einer Hexe im Disney-Film "Ein Königreich für ein Lama", formierte sich 2014 und gewann mit der Stückentwicklung "Morsch" gleich den Nachwuchs-Wettbewerb der Drachengasse. Seitdem hat das Quartett - die Mitglieder sind Twentysomethings - bereits sechs Aufführungen auf die Bühne gebracht, nicht nur in der Drachengasse, sondern auch im Kosmos und zuletzt "Utopia" im Landestheater Niederösterreich.

Sprachwitz und ein starker Wille zur Form gehören zu den Markenzeichen der Truppe. Yzma-Aufführungen sind energiegeladene Diskursangebote, in denen sich haarsträubende Ereignisse überschlagen, die durchaus Unterhaltungswert entwickeln. Die Spieler sind mit Leidenschaft bei der Sache. Inhaltlich geht sich manches nicht ganz aus. Politisches Theater bleibt heute eben absichtlich fragmentarisch und nah an biografischen Erfahrungen. Nicht umsonst heißt der erste von fünf Akten: "Das Leben ist nicht billig."

 Wiener Zeitung, 16.1.2018


Regime der Auster: Mit Verbalkanonen gegen Steuerschoner

Vom Vermögen und seiner Verteilung handelt das Stück von YZMA im Theater Drachengasse

Wien – Die Auster ist ein einerseits dienstbares Ding. An ihrem Sitz im Ozean filtert sie das Wasser. Man kann ihr also wenig vorhalten. Doch beim Verzehr fällt sie in der Regel den Habenden zu. In Belang sozialer Gerechtigkeit steht die Muschel also – schuldlos – auf der falschen Seite. Im Wiener Theater Drachengasse wird sie zum Feindbild. Ausstatterin Elisabeth Weiß hat der Kostbarkeit einen kleinen gleißenden Schrein gebaut. Regime der Auster heißt die sechste Stückentwicklung des YZMA-Theaterkollektivs.

Das tritt in zwei Handlungssträngen auf. Einmal als Kutten tragende Gesellschaft, die zum Einstand die Regeln von Angebot, Nachfrage und Marktmanipulation erlernt. Der Getreidehandel ist ein besonders perfides Spielfeld, weil so elementar zum Überleben. Später werden aus den Fäusten imaginärer Körner duftende Semmeln für ein gefräßiges Maul.

Im Zentrum des anderen Strangs steht eine transvestitisch-orientalisch anmutende Steuerberaterin (Florian Haslinger). Zu Mandarinen hegt sie ein nicht minder exzessives Verhältnis denn zu Ohrschmuck. Im Bühnenhinterzimmer berät sie einen steuerschonwilligen Freiherrn (Felician Hohnloser) und ein armes Fräulein (Johanna Wolff). Wir sind per Livevideo (Karl Börner) dabei.

Liebe und Ausschlag

Dass die beiden sich verlieben und die Güter ehelich zusammenlegen werden, ist ein Glücksfall für das Stück (Regie: Milena Michalek). Denn zwischen dem Hypochondrischen und der Herzensguten entsteht so etwas wie der Zauber und Sog einer Geschichte: Sie habe keinen Handschuh, ob sie sich eine Socke überziehen solle? Nein, er trage seinen ja nur wegen eines Ekzems. Bravo dafür!

Da YZMA eine Handlung aber unterbinden will, torpediert es sie mit Sprachspielerei: Gleichklänge, Fragmentierung und Buchstabenverschiebungen sollen stattdessen produktiv werden und assoziative Felder erschließen. Die Darsteller bewältigen das gemeinschaftlich erarbeitete Textwerk in eindreiviertel Stunden bravourös.

Die satirisch überspitzten Kapitalismusanklagen sind aber neben wohlmeinend ermüdend moralisch. Altbekannt werden sie verbal hyperventiliert nicht offenbarender und eindrücklicher. Das frustriert trotz einiger szenisch origineller Ideen. Lob dem strapaziösen Spieleinsatz!

Der Standard, 16.1.2018


Improvisierte Verteilungsgerechtigkeit

Ein wahrsagendes Steuerberaterwesen namens Christiane, ein unbeholfen Vintage-Romantik schwelgendes Liebespaar und drei salbungsvolle Gestalten in Mönchskutten unterwerfen sich in der neuesten Produktion des Kollektivs YZMA dem "Regime der Auster", also dem Luxusprinzip. Der gesamte Stücktext stammt wortwörtlich aus Improvisationen der Darsteller, die zuvor Texten zu Verteilungsgerechtigkeit und Steuerfragen ausgesetzt wurden. Das Destillat bleibt diesmal aber unbefriedigend. Da es nie zum Punkt kommt, können auch die witzigsten Einfälle (Regie: Milena Michalek) und schrulligsten Improwortverdreher einen gewissen Ermdüngsfaktor nicht umschiffen. Wie die Darsteller (Johanna Wolff, Florian Haslinger, Felician Hohnloser) ihre eigenen Spontansuaden aus den Proben reproduzieren, ist dennoch virtuos.

FALTER 04/18


Spielplan Januar 2022